Der Tempel von Edfu ist eine altägyptische Tempelanlage am westlichen Stadtrand
der etwa 60.000 Einwohner zählenden Kleinstadt Edfu in Oberägypten.
Die Stadt liegt am Westufer des Nil, etwa 100 Kilometer nördlich von Assuan und 85 Kilometer südlich von Luxor.
Der Tempel gilt als einer der besterhaltenen ganz Ägyptens.
Die Tempelanlage von Edfu war dem lokalen Gott Hor-Behdeti,
dem „Horus von Edfu“, geweiht und entstand in der Zeit der Herrschaft der Ptolemäer über Ägypten.
Horus trat dort außerdem in weiteren Erscheinungsformen des Gottes auf.
Die Nebenform Behdeti verweist auf die Benennung der gesamten Edfu umgebenden Region als „südliches Behdet“.
In griechisch-römischer Zeit hieß der Ort Ἀpóllônos pólis megálê beziehungsweise Apollinopolis Magna, was Dieter Kurth,
Projektleiter des Edfu-Projekts der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, als Gleichsetzung erklärt:
„Der Lokalgott Horus wurde mit dem griechischen Gott Apollon identifiziert."
Horus (auch Horos, Hor) war ein Hauptgott in der frühen Mythologie des Alten Ägypten.
Ursprünglich ein Himmelsgott, war er außerdem Königsgott, ein Welten- oder Lichtgott und Beschützer der Kinder.
Im Mittleren Reich wird Horus als Gottheit des ersten und elften oberägyptischen Gaues (Ta-seti und Seth-Tier-Gau) aufgeführt,
in der griechisch-römischen Zeit dagegen als Gott des 16. oberägyptischen und 14. unterägyptischen Gaues.
Meist wurde er als Falke dargestellt.
Unter dem Begriff Barke versteht man ein mastloses Boot. Im weiteren Sinn wird das Wort überhaupt für alle kleineren Wasserfahrzeuge benutzt.
Im Alten Ägypten spielten Barken für die Nilschiffahrt eine große Rolle und besaßen auch kultische und kulturelle Bedeutung.
Die Königsbarke war in der Frühzeit mit einem einfachen Richtpfahl ausgestattet,
den der König nach Einführung des Re-Kultes durch den Pfahl des Weltherrschers Re ersetzte.