Als Tempel von Philae (auch Hut-chenti, Haus des Anfangs) bezeichnet man einen Tempelkomplex in Oberägypten,
etwa acht Kilometer südlich von Assuan. Das Hauptgebäude ist der Tempel der Göttin Isis.
Die Tempelanlagen stehen auf der Insel Agilkia, nachdem sie am eigentlichen Standort,
der heute überfluteten Insel Philae, abgebaut und etwa 600 Meter nordwestlich auf dem höheren Gelände von Agilkia
neu errichtet wurden.
Als Perle des Nil wurde der Tempel der Isis auf der Insel Philae gerühmt,
der erst 537 auf Befehl des oströmischen Kaisers Justinian I. geschlossen wurde.
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts setzten erste Nildämme ihre Bauten für mehrere Monate im Jahr unter Wasser.
Im Zusammenhang mit dem Bau des Assuan-Staudamm und der Rettungsaktion für Nubiens Denkmäler
plante man schließlich den Umzug des Heiligtums. Die höher gelegene Nachbarinsel Agilkia wurde umgestaltet,
die wichtigsten Bauten von Philae in 37.363 zwischen 2 und 25 t schwere Blöcke zersägt und originalgetreu wieder aufgebaut.
Die gesamten Arbeiten dauerten von 1977 bis 1980. Philae steht seit 1979 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten.